Diltiazem-Ratiopharm 60 Mg Tabletten - Fachinformation (2025)

Document: 05.02.2013 Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenenAngaben

Fachinformation

1. Bezeichnung derArzneimittel

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Diltiazem-ratiopharm®90 mg Retardkapseln

Diltiazem-ratiopharm®120 mg Retardkapseln

Diltiazem-ratiopharm®180 mg Retardkapseln

2. Qualitative undquantitative Zusammensetzung

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Jede Tablette enthält60 mg Diltiazemhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat

Diltiazem-ratiopharm®90 mg Retardkapseln

Jede Hartkapsel,retardiert enthält 90 mg Diltiazemhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung: Sucrose

Diltiazem-ratiopharm®120 mg Retardkapseln

Jede Hartkapsel,retardiert enthält 120 mg Diltiazemhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung: Sucrose

Diltiazem-ratiopharm®180 mg Retardkapseln

Jede Hartkapsel,retardiert enthält 180 mg Diltiazemhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteilmit bekannter Wirkung: Sucrose

VollständigeAuflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt6.1.

3.Darreichungsform

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Tabletten

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mgRetardkapseln

Hartkapseln,retardiert

4. KlinischeAngaben

4.1Anwendungsgebiete

Symptomatischekoronare Herzkrankheit:

- chronisch stabileAngina pectoris (Belastungs-Angina)

-instabile Angina pectoris (Crescendo-Angina,Ruhe-Angina)

-vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina,Variant-Angina)

Hypertonie

4.2 Dosierung und Artder Anwendung

Soweit nichtanders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien fürErwachsene:


KoronareHerzkrankheit

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

3-mal täglich 1Tablette (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid proTag).

Bei unzureichenderWirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.

Diltiazem-ratiopharm®90 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

Bei unzureichenderWirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.

Diltiazem-ratiopharm®120 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 240 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

Bei unzureichenderWirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden. Dafür stehen höhereretardierte Dosisstärken zur Verfügung. Diese Tagesdosis solltenicht überschritten werden.

Diltiazem-ratiopharm®180 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert stellt gleichzeitig die Tageshöchstdosis fürDiltiazemhydrochlorid dar.

Bei Langzeittherapieund andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständenvon 2-3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werdenkann.


Hypertonie

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

3-mal täglich 1Tablette (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlorid proTag).

Bei unzureichenderBlutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.

Diltiazem-ratiopharm®90 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

Bei unzureichenderBlutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden.

Diltiazem-ratiopharm®120 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 240 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

Bei unzureichenderBlutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mgDiltiazemhydrochlorid pro Tag erhöht werden. Dafür stehen höhereretardierte Dosisstärken zur Verfügung. Diese Tagesdosis solltenicht überschritten werden.

Diltiazem-ratiopharm®180 mg Retardkapseln

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert (entsprechend 360 mg Diltiazemhydrochloridpro Tag).

2-mal täglich 1Hartkapsel, retardiert stellt gleichzeitig die Tageshöchstdosis fürDiltiazemhydrochlorid dar.

Nach Erreichen einesstabilen antihypertensiven Effektes wird empfohlen, die Möglichkeiteiner Dosisverringerung zu überprüfen.

Bei Patienten mitLeber- und/oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei älterenPatienten muss Diltiazemhydrochloridvorsichtig dosiert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art derAnwendung

Die Einnahme erfolgtunzerkaut am besten nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit(z. B. 1 Glas Wasser).

Dauer derAnwendung

Die Behandlung mitDiltiazemhydrochloridist in der Regel eineLangzeittherapie.

Eine Unterbrechungoder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisungerfolgen.

Ein Absetzen derTherapie mit Diltiazemsollte besonders beiPatienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichenderfolgen.

4.3Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeitgegen Diltiazemhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6.1genannten sonstigen Bestandteile.

- AV-Block II. oderIII. Grades, sofern der Patient nicht Träger einesHerzschrittmachers ist

- Sinusknotensyndrom,sofern der Patient nicht Träger eines Herzschrittmachersist

- SA-Block II. oderIII. Grades

- kardiogenerSchock

- akutem Herzinfarktmit Komplikationen (Bradykardie, ausgeprägte Hypotonie,Linksherzinsuffizienz)

-Linksherzinsuffizienz mit Lungenstauung

- manifesteHerzinsuffizienz

-Vorhofflimmern/-flattern und gleichzeitigem Vorliegen einesWPW-Syndroms (erhöhtes Risiko der Auslösung einerKammertachykardie)

- ausgeprägteBradykardie (Ruhepuls unter 50 Schläge pro Minute)

- gleichzeitige Gabeeiner Dantrolen-Infusion (siehe Abschnitt 4.5)

- Schwangerschaft undStillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

Die gleichzeitigeintravenöse Gabe von Beta-Rezeptorenblockern während der Behandlungmit Diltiazem sollte unterbleiben (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 BesondereWarnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Einebesonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlichbei

- AV-Block oderSA-Block I. Grades und intraventrikulären Leitungsstörungen (z. B.Links- oder Rechtsschenkelblock).

- Hypotonie(systolisch unter 90 mm Hg).

- gleichzeitigeroraler Therapie mit Beta-Rezeptorenblockern (siehe Abschnitt4.5).


Sorgfältigüberwacht werden müssen Patienten mit Linksherzinsuffizienz,Bradykardie (Risiko einer Verschlimmerung) oder AV-Block I. Gradesim EKG (Risiko einer Steigerung und - in seltenen Fällen - derAuslösung eines kompletten AV-Blocks).


VorAllgemeinanästhesie muss der Anästhesist über die Einnahme vonDiltiazem informiert werden. Die Hemmung der kardialenKontraktilität, der kardialen Überleitung und des Herzrhythmussowie die Gefäßdilatation, die sich im Zusammenhang mit Anästhetikaergeben, können durch Calciumantagonisten verstärkt werden (sieheAbschnitt 4.5).


Bei älterenPatienten sowie bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienzkönnen erhöhte Plasmaspiegel von Diltiazem beobachtet werden. Eswird empfohlen, Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen strikt zubeachten und besonders zu Beginn der Behandlung insbesondere dieHerzfrequenz streng zu kontrollieren (siehe Abschnitt4.2).


Calciumkanalblocker wie z. B. Diltiazem können mitStimmungsänderungen bis hin zur Depression einhergehen.


Wie andereCalciumantagonisten hat Diltiazem eine hemmende Wirkung auf dieDarmmotilität. Aus diesem Grund ist es im Fall von Patienten, beidenen das Risiko eines Darmverschlusses besteht, mit Vorsichtanzuwenden.


Aufgrund von In-vivo-und In-vitro-Studien (siehe Abschnitt 5.3) können beilängerfristiger Verabreichung von Diltiazemhydrochlorid reversibleStörungen der männlichen Fertilität nicht ausgeschlossenwerden.


Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Patienten mit derseltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oderGlucose-Galactose-Malabsorption sollten Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tablettennicht einnehmen.

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mgRetardkapseln

Patienten mit derseltenen hereditären Fructose-Intoleranz,Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangelsollten Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mg Retardkapseln nichteinnehmen.


4.5 Wechselwirkungenmit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

FolgendeWechselwirkungen mit diesem Arzneimittel müssen beachtetwerden:

GleichzeitigeAnwendung kontraindiziert

Dantrolen(Infusion): Beim Tier werden beigleichzeitiger Verabreichung von Verapamil und Dantrolen i.v.regelmäßig Fälle von tödlichem Kammerflimmern beobachtet. DieKombination eines Calciumantagonisten mit Dantrolen ist daherpotenziell gefährlich (siehe Abschnitt 4.3).

Kombinationen, diebesondere Vorsicht erfordern

Lithium:Risiko einer erhöhtenNeurotoxizität von Lithium.

Theophyllin:Erhöhung derTheophyllin-Plasmaspiegel.

Nitratverbindungen:Steigerung derblutdrucksenkenden Wirkung und Schwächeanfälle (zusätzlichegefäßerweiternde Wirkung).

Bei allen Patienten,die mit Calciumantagonisten behandelt werden, ist die Dosierung vonNitratverbindungen schrittweise zu steigern.

Alpha-Antagonisten:Steigerung desblutdrucksenkenden Effekts.

Bei gleichzeitigerVerabreichung von Diltiazem und Alpha-Antagonisten kann eineHypotonie auftreten oder verstärkt werden. Die Kombination vonDiltiazem mit einem Alpha-Antagonisten sollte nur unter strengerÜberwachung des Blutdrucks in Betracht gezogen werden.

Nifedipin:Verminderte Clearance vonNifedipin.

Bei gleichzeitigerBehandlung mit Nifedipin ist eine sorgfältige Überwachung desPatienten, eventuell eine Dosisreduktion von Nifedipin,angezeigt.

Amiodaron, Digoxin,Digitoxin:Erhöhtes Risiko einerBradykardie.

Vorsicht ist gebotenwenn diese mit Diltiazem kombiniert werden, besonders bei älterenMenschen und hoher Dosierung.

Beta-Rezeptorenblocker:Möglichkeit vonHerzrhythmusstörungen (übermäßige Bradykardie, Sinusarrest),Störungen der sinuatrialen und atrioventrikulären Reizleitung undHerzinsuffizienz (synergistischer Effekt). Eine solche Kombinationerfordert - insbesondere zu Beginn der Behandlung - eine strikteklinische und EKG-Überwachung.

Die gleichzeitigeintravenöse Gabe von Beta-Rezeptorenblockern sollte während derBehandlung mit Diltiazem unterbleiben (siehe Abschnitt4.3).

AndereAntiarrhythmika: Da Diltiazemantiarrhythmische Eigenschaften besitzt, wird eine gleichzeitigeVerabreichung mit anderen Antiarrhythmika nicht empfohlen(zusätzliches Risiko von erhöhten kardialen Nebenwirkungen). DieseKombination sollte nur unter sorgfältiger klinischer undEKG-Überwachung durchgeführt werden.

Carbamazepin:Erhöhung derzirkulierenden Carbamazepin-Plasmaspiegel.

DieCarbamazepin-Plasmaspiegel sollten regelmäßig kontrolliert und dieDosierung falls erforderlich angepasst werden.

Rifampicin:Risiko einer Senkung derDiltiazem-Plasmaspiegel nach Beginn einer Therapie mitRifampicin.

Zu Beginn und beimAbsetzen der Behandlung mit Rifampicin empfiehlt sich eineengmaschige Überwachung des Patienten.

H2-Rezeptor-Antagonisten (Cimetidin,Ranitidin):Erhöhung der Plasmaspiegel vonDiltiazem.

Patienten, die mitDiltiazem behandelt werden, müssen zu Beginn oder beim Abbrucheiner H2-Rezeptor-Antagonisten-Behandlung engmaschig überwacht werden.Eine Anpassung der Tagesdosis von Diltiazem kann erforderlichsein.

Ciclosporin,Tacrolimus oder Sirolimus:Erhöhung derzirkulierenden Ciclosporin-, Tacrolimus- oderSirolimus-Plasmaspiegel.

Es wird empfohlen, dieCiclosporin-Dosis zu reduzieren, die Nierenfunktion zukontrollieren, zirkulierende Ciclosporin-Plasmaspiegel zu messenund die Dosierung während der Verwendung der Kombination und nachderen Absetzen entsprechend anzupassen.

Unter einerDauertherapie mit Tacrolimus und Diltiazem (oral) ist für dieKonstanthaltung des Tacrolimus-Spiegels eine Reduktion derDosierung dieses Arzneimittels erforderlich.

Bei Sirolimus wirdzunächst eine sorgfältige Überwachung des Blutspiegels undgegebenenfalls eine Dosisanpassung empfohlen.

Alfentanil:Die Plasmaspiegel vonAlfentanil können ansteigen.

Deshalb solltevorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung diesesArzneimittels geachtet werden, gegebenenfalls Plasmaspiegelbestimmt und falls notwendig, eine Reduzierung der Dosisvorgenommen werden.

Midazolam oderAlfentanil:Postoperativ kann die trachealeExtubationszeit verlängert sein.

Inhalationsanästhetika:In seltenenFällen kann es zu einer Hypotonie oder einer Bradykardie kommen(siehe Abschnitt 4.4).

Zu berücksichtigendeallgemeine Informationen

Aufgrund potenzielleradditiver Wirkungen sind bei Patienten, die Diltiazem zusammen mitanderen, erfahrungsgemäß die Herzkontraktilität und/oderReizleitung beeinträchtigenden Substanzen, erhalten,Vorsichtsmaßnahmen sowie eine sorgfältige Dosierungerforderlich.

Diltiazem kann dieWirkung von gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkendenArzneimitteln verstärken.

Diltiazem wird überCYP3A4 verstoffwechselt. In Fällen der gleichzeitigen Verabreichungstärkerer CYP3A4-Hemmer wurde ein mäßiger (weniger als 2-facher)Anstieg des Plasmaspiegels von Diltiazem dokumentiert. Diltiazemist auch ein CYP3A4-Isoform-Hemmer. Wird Diltiazem gleichzeitig mitanderen CYP3A4-Substraten verabreicht, kann dies zu einer Erhöhungder Konzentration der gleichzeitig verabreichten Substanzen führen.Wird Diltiazem gleichzeitig mit einem CYP3A4-Induktor verabreicht,kann der Plasmaspiegel von Diltiazem sinken.

Benzodiazepine(Midazolam, Triazolam, Diazepam):Diltiazemerhöht die Plasmaspiegel von Midazolam und Triazolam signifikantund verlängert deren Halbwertszeit.

Bei Patienten, dieDiltiazem einnehmen, müssen im Fall der Verschreibung kurzwirksamer Benzodiazepine, die über CYP3A4 verstoffwechselt werden,besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Bei gleichzeitigerBehandlung mit Diazepam ist eine signifikante Abnahme desDiltiazem-Plasmaspiegels möglich, die vermutlich auf einerVerschlechterung der Absorption beruht.

Kortikosteroide(Methylprednisolon):Die Verstoffwechslungvon Methylprednisolon (CYP3A4) und das P-Glykoprotein werdengehemmt: Der Patient muss bei Einleitung einer Behandlung mitMethylprednisolon überwacht werden.

Unter Umständen mussdie Methylprednisolon-Dosis angepasst werden.

Statine:Diltiazem ist einCYP3A4-Hemmer, der nachweislich die AUC bestimmter Statinesignifikant erhöht.

Bei gleichzeitigerAnwendung von Diltiazem kann sich das Myopathie- undRhabdomyolyserisiko durch CYP3A4-verstoffwechselte Statine erhöhen.Wenn möglich sollte zusammen mit Diltiazem nur ein Statineingesetzt werden, das nicht über CYP3A4 verstoffwechselt wird.Andernfalls ist eine strenge Überwachung erforderlich, um Anzeichenund Symptome einer potenziellen Statintoxizität zuerkennen.

4.6Fertilität,Schwangerschaft undStillzeit

Es liegenunzureichende Erfahrungen über eine Anwendung von Diltiazem anSchwangeren vor. In 2 Fällen wurde nach der Einnahme von Diltiazemim 1. Trimenon über kardiovaskuläre Defekte bei Neugeborenenberichtet. Tierstudien mit Diltiazem haben eineReproduktionstoxizität einschließlich teratogener Effekte gezeigt(siehe Abschnitt 5.3). Daher ist die Einnahme von Diltiazem in derSchwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei Frauenim gebärfähigen Alter ist vor einer Diltiazem-Behandlung einemögliche Schwangerschaft auszuschließen. Während der Behandlung mitDiltiazem sollen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütunggetroffen werden.

Da Diltiazem in dieMuttermilch übergeht, ist eine Anwendung von Diltiazem in derStillzeit kontraindiziert. Ist eine Anwendung von Diltiazem in derStillzeit unumgänglich, muss abgestillt werden (siehe Abschnitt4.3).

4.7 Auswirkungen aufdie Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen vonMaschinen

Aufgrund vonberichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie z. B. Schwindel(häufig) und Unwohlsein (häufig), kann die Verkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohnesicheren Halt beeinträchtigt sein. Es wurden jedoch keine Studiendurchgeführt.

4.8Nebenwirkungen

Bei der Bewertung vonNebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:

sehrhäufig

1/10

häufig

1/100bis < 1/10

gelegentlich

1/1.000 bis <1/100

selten

1/10.000 bis <1/1.000

sehrselten

<1/10.000

nichtbekannt

Häufigkeit aufGrundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Innerhalb jederHäufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendemSchweregrad angegeben.


sehrhäufig

häufig

gelegent-lich

selten

sehrselten

nichtbekannt

Erkrankungen desBlutes und des Lymph-systems





schwere allergischeReaktionen wie Eosinophilie und Lympha-denopathie

Thrombo-zytopenie

Endokrine Erkrankungen





Hyper-glykämie. Diessollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus beachtetwerden.


PsychiatrischeErkrankungen



Nervosi-tät,Schlaf-losigkeit, Halluzinationen



Stimmungs-änderungen,einschl. Depression (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen desNerven-systems


Kopf-schmerzen, Schwindel, Müdigkeit




extrapyra-midales Syndrom

Herzer-krankungen


atrioven-trikulärer Block (evtl. I., II. oder III. Grades;Schenkel-block kann auftreten), Palpita-tionen

Bradykar-die


Synkopen

sinoatrialer Block,kongestive Herzinsuffi-zienz

Gefäßer-krankungen


Hitze-wallungen

orthosta-tischeHypotonie



Vaskulitis (einschl.leukozyto-klastischer Vaskulitis)

Erkrankungen desGastro-intestinaltrakts


Obstipation(siehe Abschnitt 4.4), Dyspepsie, Gastralgie, Übelkeit

Erbrechen,Durchfall

trockenerMund


Gingiva-hyperplasie

Leber- undGallenerkran-kungen



Anstieg derLeber-enzyme (AST, ALT, γ-GT, LDH, ALP)



Hepatitis

Erkrankungen der Hautund des Unterhaut-zellgewebes


Erythema,Pruritus (Juckreiz)



Urtikaria

Lupuserythema-todes-ähnliche Hautver-änderung

Photosensi-bilität(einschl. Keratosis lichenoides auf sonnenex-poniertenHautberei-chen), angio-neurotisches Ödem, Ausschlag, Erythemamultiforme (einschl. Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermaleNekrolyse), Transpira-tion, ex-foliative Dermatitis, akutegeneralisierte exanthemati-sche Pustu-lose, manchmal schuppende,evtl. fieberhafte Erytheme

Erkrankungen derGeschlechts-organe und der Brustdrüse





Potenz-störungen

Gynäko-mastie

AllgemeineErkrankungen und Beschwer-den am Ver-abreichungsort

PeriphereÖdeme

Unwohlsein





4.9Überdosierung

Symptome beiÜberdosierung

Das klinische Bildeiner akuten Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie bis hin zumKollaps, Sinusbradykardie mit oder ohne isorhythmischerDissoziation, Herzinsuffizienz und Störungen der atrioventrikulärenReizleitung bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstandführen.

Therapiemaßnahmen beiÜberdosierung

Ein spezifischesAntidot ist bisher nicht bekannt. Die Gegenmaßnahmen richten sichnach der klinischen Symptomatik. Die vitalen Parameter müssen unterintensivmedizinischen Bedingungen überwacht bzw. korrigiertwerden.

Die im Krankenhauseinzuleitende Behandlung umfasst Magenspülung und/oder osmotischeDiurese.

Reizleitungsstörungenkönnen durch einen temporären Schrittmacher therapiertwerden.

Empfohlenekorrigierende Behandlungen: Atropin, Vasokonstriktoren, Substanzenmit inotroper Wirkung, Glucagon undCalciumgluconat-Infusion.

5. PharmakologischeEigenschaften

5.1 PharmakodynamischeEigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumantagonist

ATC-Code:C08DB01


Diltiazemgehört zu der Gruppe der Calciumantagonisten, die eine hemmendeWirkung auf den Calciumeinstrom durch Zellmembranenhaben.

Diltiazemwirkt als Calciumantagonist an der glatten Muskulatur, insbesondereim Bereich der Gefäße. Diltiazem verursacht infolge derVasodilatation eine Abnahme des totalen peripheren Widerstandes,wodurch die Nachlast des Herzens verringert wird(Afterload-Senkung). Es kommt zu einer Blutdrucksenkung.

Diltiazem hat alsCalciumantagonist auch einen deutlichen Effekt auf das Myokard. Intherapeutischen Dosierungen hat Diltiazem eine direkt negativchronotrope Herzwirkung, so dass ein reflektorischerFrequenzanstieg gehemmt wird. Auch verzögert Diltiazem dieatrioventrikuläre Erregungsüberleitung. Im Bereich desArbeitsmyokards kann es zu einem negativ inotropen Effektkommen.

5.2 PharmakokinetischeEigenschaften

Nach oralerApplikation wird Diltiazem zu 80-90 % aus dem Gastrointestinaltraktresorbiert. Diltiazem unterliegt einem ausgeprägtenFirst-pass-Metabolismus, so dass die systemische Verfügbarkeit nurbei etwa 40 % liegt. Maximale Plasmakonzentrationen von Diltiazemwerden bei oraler Gabe nach 3-4 Stunden erreicht. DasVerteilungsvolumen von Diltiazem beträgt ca. 5 l/kg KG. DiePlasmaproteinbindung liegt bei etwa 70-85 %, wobei 35-40 % anAlbumin gebunden sind.

Für Diltiazem, dasnahezu vollständig in der Leber metabolisiert wird, wurden folgendeBiotransformationswege nachgewiesen:

- Desacetylierung zumprimären Metaboliten I

- Oxidative O- undN-Demethylierung

- Konjugation derphenolischen Metaboliten

Im Vergleich zurunveränderten Substanz zeigen die primären MetabolitenN-Desmethyldiltiazem und Desacetyldiltiazem eine abgeschwächtepharmakologische Wirkung, etwa 20 % bzw. etwa 25-50 % derWirksamkeit des Diltiazems. Die weiteren Metaboliten sindpharmakologisch inaktiv. Bei Vorliegen von Leberfunktionsstörungenist mit einer verzögerten Metabolisierung zu rechnen.

Diltiazem wird in Formseiner konjugierten Metabolite zu etwa 70 % und inunmetabolisierter Form zu weniger als 4 % über die Nierenausgeschieden, der Rest wird über die Faeces eliminiert.

DieEliminationshalbwertszeit von Diltiazem beträgt im Durchschnitt 6Stunden, kann jedoch im Bereich von 2-11 Stunden variieren. DieEliminationshalbwertszeit von Diltiazem kann insbesondere beiälteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungenverlängert sein.

Bei wiederholterApplikation zeigt Diltiazem wie auch der MetabolitDesacetyldiltiazem eine geringfügige Kumulation imPlasma.

5.3 Präklinische Datenzur Sicherheit

AusführlicheUntersuchungen zur Mutagenität an Invivo- und Invitro-Systemen sowie in vivo zur Kanzerogenität verliefennegativ.

Diltiazem hatte beiMäusen, Ratten und Kaninchen embryoletale und teratogene Wirkungen(Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten) undbeeinträchtigte bei Ratten die Fertilität. Zusätzlich wurden beiRatten nach i.p.-Verabreichung hoher Dosen eine geringe Inzidenzkardiovaskulärer Defekte festgestellt. Die Verabreichung am Endeder Trächtigkeit führte bei Ratten zu Dystokie und einer erhöhtenperinatalen Sterblichkeit der Nachkommen.

6. PharmazeutischeAngaben

6.1 Liste dersonstigen Bestandteile

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat,Hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Magnesiumstearat(Ph.Eur.), Mikrokristalline Cellulose.

Diltiazem-ratiopharm®90 mg Retardkapseln

Sucrose, Maisstärke,Povidon K 30, Ethylcellulose, Talkum, Gelatine, Cetylalkohol,Dibutyldecandioat, Natriumdodecylsulfat, Indigocarmin,Titandioxid.

Diltiazem-ratiopharm®120 mg Retardkapseln

Sucrose, Maisstärke,Povidon K 30, Ethylcellulose, Talkum, Gelatine, Cetylalkohol,Dibutyldecandioat, Natriumdodecylsulfat, Indigocarmin,Eisen(III)-oxid, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O,Titandioxid.

Diltiazem-ratiopharm®180 mg Retardkapseln

Sucrose, Maisstärke,Povidon K 30, Ethylcellulose, Talkum, Gelatine, Cetylalkohol,Dibutyldecandioat, Natriumdodecylsulfat, Indigocarmin,Eisen(III)-oxid, Titandioxid.

6.2Inkompatibilitäten

Nichtzutreffend

6.3 Dauer derHaltbarkeit

3 Jahre

6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Nicht über 25 °Clagern.

In derOriginalverpackung aufbewahren.

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mgRetardkapseln

Nicht über 25 °Clagern.

6.5 Art und Inhalt desBehältnisses

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Packung mit 30Tabletten

Packung mit 50Tabletten

Packung mit 100Tabletten

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mgRetardkapseln

Packung mit 30Hartkapseln, retardiert

Packung mit 50Hartkapseln, retardiert

Packung mit 100Hartkapseln, retardiert

6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zurHandhabung

Keine besonderenAnforderungen.

7. INHABER DERZULASSUNG

ratiopharmGmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079Ulm

8.Zulassungsnummer(n)

Diltiazem-ratiopharm®60 mgTabletten

37031.00.00

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180 mgRetardkapseln

30681.00.00/30681.01.00/30681.02.00

9. DATUM DER ERTEILUNGDER ZULASSUNGen/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGen

Diltiazem-ratiopharm®60 mg Tabletten

Datum der Zulassung:24. Mai 1996

Datum derVerlängerung: 13. Januar2005

Diltiazem-ratiopharm®90/120/180mg Retardkapseln

Datum der Zulassungen:19. August 1993

Datum derVerlängerungen: 15. Februar 2005

10. Stand derInformation

Dezember2012

11.Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

19

Diltiazem-Ratiopharm 60 Mg Tabletten - Fachinformation (2025)

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Author: Melvina Ondricka

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